Fliesenlexikon

 

Englischer Verband (auch Halbverband genannt)

Verlegemuster, das im Allgemeinen für Parkett verwendet wird. Man verlegt Fliesen von unterschiedlicher Länge, aber gleicher Breite. Der englische Verband kommt recht oft bei Parkett-Imitatfliesen zum Einsatz.

Rutschsicher

Es gibt zwei Normen zur Einstufung rutschsicherer Fliesen:

Die Norm DIN 51097 bezieht sich auf die Haftung nackter Füße auf nassen Fliesen, die in Badezimmern oder als Schwimmbeckenumrandungen verlegt werden. Die Einstufung reicht von A bis C, nach aufsteigender Rutschsicherheit der Fliesen.

Die Norm DIN 51130 bezieht sich auf die Haftung beschuhter Füße auf Fliesen, auf die eine rutschige Flüssigkeit (z. B. Öl) aufgebracht worden ist. Die Einstufung reicht von R9 bis R13 für wirklich rutschsichere Beläge, also Fliesen mit ziemlich rauer Oberfläche.

Bei Fliesen für den Hausgebrauch ist ein höherer Index als R11 nicht erforderlich. Fliesen der Klassen R12 und R13 kommen für spezielle Fabrikböden zum Einsatz.

Schiefer

Tonschiefer ist ein wasserdichtes und belastbares Gestein. Schiefer gibt es in allen möglichen Grautönen. Es dient als Belag für Oberflächen aller Art, vor allem aber zum Dachdecken.

Ton

Natürliches Gesteinsmaterial auf Silikatbasis. Im trockenen Zustand locker, im nassen formbar: Ton kann saugfähig, klebrig, feuerfest oder sogar wasserdicht sein.

Terrakotta ist im Grunde genommen gebrannter Ton.

Handgemacht (handgefertigte Fliesen)

Echte handgemachte Fliesen sind im Fachhandel schwer zu finden, denn sie sind schwierig zu vermarkten. Emaillierte Fliesen werden auf Bestellung gefertigt und per Hand in Holzformen hergestellt. Man muss kleine Werkstätten aufstöbern, die diese deutlich teureren Fliesen produzieren.

Heutzutage kann man den Look und Charme dieser antiken Fliesen, ihre Unvollkommenheiten und Unregelmäßigkeiten, ihre krakelierte Emaille und ihre besonderen Farben bei mechanisch hergestellten Fliesen erreichen.

Azulejo (Azulejos)

Das ist der typische Fayence-Stil, der während der Besetzung durch die Araber auf der Iberischen Halbinsel auftauchte. Das Wort stammt übrigens aus dem Arabischen und bedeutet „kleiner polierter Stein” („al zulaydj”). Es hat nichts mit dem Wort „azul” (spanisch: blau) zu tun, auch wenn Kobaltblau bereits im 17. Jahrhundert vor allem für das Dekor von Fayencen verwendet wurde. In dieser Kategorie von Fliesen unterscheidet man zwischen zwei Hauptstilen, die direkt mit der Geschichte in Verbindung stehen:

der nichtfigurative, von den geometrischen Mustern der nordafrikanischen Zellijs inspirierte Stil, wie er etwa in den maurischen Palästen Spaniens, vor allem in Andalusien, zu finden ist. Diese Art von Fayencen ist besonders originell und reich an Farbkombinationen und Formen, denn zur Zeit der arabischen Herrschaft waren Abbildungen von Menschen oder Tieren durch den Islam verboten.

Figurativer Stil: Entstand nach der Reconquista, vor allem aber in der Renaissance. War beeinflusst von den dekorierten Fayencen Belgiens und Italiens, das wiederum vom chinesischen Steinzeug beeinflusst wurde, das damals in Mode war. Man findet diesen Stil beispielsweise in allen um das 17. Jahrhundert herum erbauten Kirchen Portugals. In der Regel sind es Fayencen mit blauem Dekor auf weißem Grund, die als Wandfliesen oder Außenfassaden dienen.

Zementschlamm

Man verwendet ihn in der Regel zum Verfugen von Fliesen, die auf dem Boden verlegt sind. Es ist reiner Zement in Verbindung mit Wasser.

Beton

Mischung aus Sand und/oder Kies und Zement in Verbindung mit Wasser.

Abschrägung

Die Form einer schrägen Fliese. Die Metro-Fliese ist eine abgeschrägte Fliese.

Cabochon

Eine kleine Fliese, die man zwischen den Ecken größerer Fliesen verlegt. Wird im Allgemeinen bei achteckigen Fliesen verwendet.

Verlegeplan

Ein Entwurf vor dem Verlegen, eine probeweise Verlegung der Fliesen, um sich einen guten Überblick zu verschaffen und böse Überraschungen zu vermeiden.

Kalibrierung

Mechanisches Zuschneiden nach dem Brennvorgang. Je präziser die Kalibrierung, desto sauberer und gleichmäßiger wird die Fliesenarbeit. Das Kaliber der Fliese sagt aus, welche Abmessung sie genau hat, sofern es sich nicht um eine spezielle Fliese mit einer bestimmten Toleranzspanne handelt.

Zementfliese

Fliese auf Zementbasis, meist farbig. Für ihre Herstellung ist eine hydraulische Presse, aber kein Brennvorgang erforderlich. Sie wurde im 19. Jahrhundert erfunden und fand bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts große Verbreitung. Praktisch unveränderbar und sehr strapazierfähig: Zementfliesen sind durch die Komplexität ihrer Herstellung, bei der Formen zum Trennen der einzelnen Farben verwendet werden, in ihren Mustern begrenzt. Echte Zementfliesen werden nur auf dem Boden verlegt.

Fliesenschneider oder Fliesenschneidemaschine

Werkzeuge zum Schneiden von Fliesen, 1951 in Spanien erfunden. Mithilfe einer Diamanttrennscheibe auf Schienen und einer Druckvorrichtung werden die beiden Teile der Fliese getrennt. Funktioniert bei allen Fliesenarten (je nach Größe der Fliesen) aus Keramik.

Fliesenlegen

Das Prinzip ist seit der Antike bekannt: Ein Satz von versiegelten Fliesen bildet einen Bodenbelag oder eine Wandverkleidung. Meistens handelt es sich um Keramikfliesen aus Terrakotta, Fayence oder Steinzeug. Stein, Zement und Marmor können ebenfalls verwendet werden.

Fliesenschneider

Werkzeug zum Schneiden von Fliesen. Mithilfe einer Diamanttrennscheibe auf Schienen und einer Druckvorrichtung werden die beiden Teile der Fliese getrennt. Funktioniert bei allen Fliesenarten (je nach Größe der Fliesen) aus Keramik.

Scherben

Stücke von zerbrochenen oder nicht verkauften Fliesen, mit denen man eine Art Mosaik zusammensetzte.

Keramik

Von altgriechisch „keramos” (Ton).

Keramik

Gebrannter Ton; bearbeiteter Gegenstand, der vor dem Brennen aus Ton geformt wird.

Bruchlast

Biegefestigkeit gemäß der Norm NF EN ISO 10545-4.

Kalk

Dieses Bindemittel, das seit Jahrhunderten verwendet wird, ist eine Art Vorläufer des Zements. Heute dient Kalk aus ästhetischen Gründen hauptsächlich als Zusatzmaterial oder zum Verputzen. Es handelt sich um ein Pulver aus Kalkstein und 10 % Ton (beide bei hoher Temperatur gebrannt). Das Pulver wird hart, nachdem es durch Vermischen mit Wasser zu einem Scherben geworden ist. Kalk ergibt einen Mörtel (Kalkmörtel), der durchlässig ist, damit das Mauerwerk „atmen” kann. Mörtel ist auch viel weniger strapazierfähig als Zement, wird aber nicht rissig. Fettkalk ist regenwasserdicht. Die Mischung aus Kalk und Zement nennt man Kalkzementmörtel.

Zement

Verbesserter Mörtel, im 19. Jahrhundert durch Brennen bei sehr hoher Temperatur erfunden. Zement ist ein Bindemittel und ergibt beim Mischen mit Wasser eine Masse, die beim Trocknen hart wird und das Zusammenfügen verschiedener Materialien möglich macht. Zement ist ein Bestandteil der Betonherstellung. Zement besteht oft aus etwa 80 % Kalk und 20 % Ton.

Kleber (Klebezement, Klebemörtel)

Dieser Mörtel hat eine spezielle Zusammensetzung und dient fast ausschließlich zum Befestigen von Fliesen. Er besteht aus sehr feinem Sand und hoch klebefähigen Zusatzstoffen und wird häufiger als Pulver als in Form von Paste verkauft.

Küchenrückwand

Teil einer gefliesten Küchenwand, in der Regel gegenüber und über einer Arbeitsfläche, einer Geschirrspüle und/oder einem Herd.

Fugenkreuze

Kleine Plastikkreuze mit identischen Kantenmaßen, die man zwischen den Fliesen einsetzt, um den Abstand (also die Breite der Fuge) zwischen den Fliesen festzulegen, damit man die Fliesen gleichmäßig verlegen kann.

Diagonalverband

Rautenförmiges Verlegen von Fliesen: Die Ecken der Fliesen stehen senkrecht zu den Wänden, oder vielmehr: Die Seiten der Fliesen stehen schräg zu den Wänden. Diese Verlegeart Fliese erfordert eine andere Technik als die gerade Verlegung, denn man muss mit der Mitte der Fläche beginnen.

Emaille, Emaillen

Sie wird auch Glasur genannt. Diese glasartige Schutzschicht bildet die Oberfläche, die auf eine Fliese aufgetragen wird, damit diese wasserdicht und dekorativ ist. Emaille besteht hauptsächlich aus Mineralien und Metalloxiden, die mit Wasser vermischt sind. Ob glänzend, matt, blickdicht oder lichtdurchlässig – Emaille wird bei hoher Temperatur gebrannt.

Krakelee

Die Bildung von Rissen in der Emaille auf der Fliesenoberfläche. Wird bewusst verwendet, um Fliesen eine besondere Note zu geben, meist an Wänden (Bad- oder Küchenfliesen und Küchenrückwände).

Fayence

Fayence besteht fast immer aus Terrakottaton (also Keramik), der mit Emaille auf Zinnbasis beschichtet ist.

Die ältesten bekannten Überreste dieses Materials wurden im Irak gefunden und stammen aus dem 9. Jahrhundert. Sein heutiger Name ist von der italienischen Stadt Faenza abgeleitet, die Anfang des 15. Jahrhunderts ein produktives und kreatives Zentrum war. Bemalte und emaillierte Keramik aus Faenza verbreitete sich unter der Bezeichnung „Fayencen” über Grenzen hinweg.

Wegen ihrer höheren Empfindlichkeit verlegt man Fayence-Fliesen ausschließlich an der Wand.

Endverarbeitung (von Fliesen)

Unrektifizierte Kanten: unregelmäßige Kanten, die einen rustikalen Look geben. Hierfür ist eine breite Fuge von bis zu 5 mm erforderlich.

Natürliche Kanten: Fliesen mit deutlich abgerundeten Kanten (Fuge von etwa 3 mm)

Rektifizierte Kanten: Fliesen, deren Ränder einen perfekten rechten Winkel haben (Fuge von 1 mm).

Fries

Ein durchgehender Streifen, auf dem ein Muster sich wiederholt. Ein Zierelement, das vertikal, horizontal und als Umrandung eingesetzt wird, um ein weiteres Zierelement zur Geltung zu bringen, oder mit dem man wie mit Stäben einen Übergang zwischen zweierlei Belägen markiert.

Granit

Siliziumhaltiges Gestein, das für seine Strapazierfähigkeit bekannt ist. Es gibt zahlreiche Granitarten in unterschiedlichen Farbtönen. Durch seine poröse Beschaffenheit braucht Granit aber je nach Verwendungszweck eine besondere Behandlung.

Steinzeug

Keramisches Material aus siliziumhaltigem Ton. Im 9. Jahrhundert erfunden, verbreitete es sich gegen Ende des Mittelalters in Europa. Steinzeug wird sehr geschätzt, weil es strapazierfähig und wasserdicht ist. Heutzutage ist es das beliebteste Material bei der Fliesenherstellung. In diesem Fall nennt man es auch Feinsteinzeug.

Rohes Steinzeug

Steinzeug ohne Emaille, das dennoch wasserdicht ist und glasiert und geglättet werden kann.

Feinsteinzeug

Was ist Feinsteinzeug?

Es ist ein Material, das nur aus Ton, Siliziumdioxid, Kaolin, Feldspat und anderen Mineralien besteht, die unter hohem Druck und hoher Temperatur (zwischen 1200 und 1300 C°) zu einer vollkommen homogenen Masse verdichtet werden. Es wird in der Fliesenherstellung immer häufiger verwendet, die meisten Beläge oder Verkleidungen dieser Art bestehen aus Steinzeug.

Vorteile von Steinzeugfliesen:

1. Widerstandsfähigkeit: gegen Stöße, Kratzer, Frost, Hitze, Feuer und Wasser (nicht porös), Säuren, Putzmittel und Schmutz.

2. Pflegeleicht und einfach zu verlegen: Steinzeugfliesen haben nicht nur eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Flecken und Putzmittel, sondern oft auch „rektifizierte”, also im perfekten rechten Winkel zueinander stehende Kanten. Dadurch haben sie eine geringere Fugenbreite und die Endverarbeitung wird sehr sauber.

3. Außergewöhnliches dekoratives Potenzial in der Wirkung der Materialien: Mit Steinzeug lassen sich fast alle Materialien imitieren, z. B. Holz, Stein, Zement, geschliffener Beton, Schiefer, Terrakotta, Stoff, Leder, Metall und Fasern!

4. Es kann Räume „vergrößern”: Aus Steinzeug lassen sich große Fliesen herstellen, die den Raum größer wirken lassen.

5. Sehr geringe Umweltschädlichkeit: Steinzeugfabriken verschmutzen nur wenig und die Abfälle werden recycelt.

Steinzeug ist also wie ein „Sesam-öffne-dich” beim Verlegen von Fliesen und überall einsetzbar: auf Böden und Wänden, im Innenbereich (als Küchen- oder Badfliesen) oder im Außenbereich als Terrassenfliesen.

Ultrarobust und vielseitig wie ein Chamäleon: Steinzeug bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, was die Optik betrifft, denn es kann Materialien und Fliesenstile aller Art bis zur Perfektion imitieren, z. B. Zement-, Terrazzo- oder Granitfliesen und sogar Azulejos!

Emailliertes Steinzeug

Eine Steinzeugfliese mit emaillierter Oberfläche (siehe oben: Emaille, Emaillen). Sie bietet praktisch unbegrenzte Möglichkeiten für das Erzeugen von Mustern, zugleich bleibt die Steifigkeit und Wasserdichtigkeit des Steinzeugs erhalten.

Sechseckig (sechseckige Fliese)

Vom Griechischen „hexa” (sechs) und „gonia” (Ecke) abgeleitet. Eine Fläche mit sechs Seiten. Sechseckfliesen haben sechs gleich lange Seiten. Dieses Format ist wieder in Mode und bietet den Vorteil, dass es sich leicht als Fliese verlegen lässt, mit schmaleren Fugen oder sogar ganz ohne Fugen. (Siehe auch „Tomette”.)

Fuge (Mörtelfuge)

Spezieller Fugenzement oder die Füllung des Leerraums mithilfe dieses Zements. Er ist ein integraler Bestandteil der sichtbaren Oberfläche der Fliesenarbeit.

Zementkleber

Weißer Kleber, dem man Wasser zusetzt, um die Fuge vorzubereiten.

Kaolin

Weißer und sehr feuerfester Ton, besteht aus Kaolinit und Aluminiumsilikaten. Kaolin stammt ursprünglich aus China und ist unverzichtbar für die Porzellanherstellung.

Leiste oder Holzleiste

Man legt eine kleine rechteckige Leiste horizontal an, um eine geflieste Wand zu verzieren oder um einen Bruch zwischen zwei Fliesenstilen zu markieren und die Stile aufeinander abzustimmen.

Marmor

„Geäderter” Kalkstein, der systematisch poliert wird, damit die Äderung zur Geltung kommt und damit der Stein einen bestimmten Glanz bekommt. Weiß, schwarz, grün, gelb oder rosa: Marmor gibt es in einer Vielzahl von Farben und Farbtönen. Der hohe Preis und die Besonderheiten von Marmor rechtfertigen die Beauftragung eines Steinmetzen, der die Arbeiten dann überall ausführen kann.

Hammer (Fliesenhammer)

Ein Werkzeug mit einem Kopf aus Hartgummi, mit dem man sanft und präzise auf die Oberfläche von Fliesen hämmert, die im frischen Kleber sitzen. Damit kann man die Fliesen nivellieren und sicherstellen, dass sie gut haften.

Metro (Metrofliese)

Ein „urbaner” Fliesenstil, der dem Trend zur modernen Kunst folgt: rechteckig, emailliert und mit abgeschrägten Kanten, wie die charakteristischen Fliesen an den Wänden der Pariser U-Bahn (Métro). Aufgrund ihres besonderen Reliefs verlegt man sie nur an der Wand.

Mörtel

Mischung aus Zement und Sand in Verbindung mit Wasser. Eine ältere Definition von Mörtel: Vorläufer des Zements.

Mosaik

Vom lateinischen „Musaicum”, von den Musen inspiriert. Eine Komposition aus kleinen Fliesen (Mosaiksteinen) oder Scherben in verschiedenen Farben, um eine Zeichnung oder ein bestimmtes Muster zu erzeugen, ein bisschen nach Art von Pixeln. Diese Fliesenart wird häufiger aus Glaspaste-Fliesen gefertigt, vor allem zum Dekorieren von Badezimmern. Man kann jedoch Materialien aller Art verwenden, um ein Mosaik zusammenzusetzen.

Achteckig (achteckige Fliesen)

Vom Griechischen „okto” (acht) und „gonia” (Ecke) abgeleitet. Eine Fläche mit acht Ecken. Achteckige Fliesen haben im Allgemeinen vier große Seiten und vier kleine, zwischen denen Cabochons in einer anderen Farbe sitzen.

Römischer Verband

Das Verlegen von Fliesen im römischen Verband ist eine stilvolle und recht komplexe Arbeit, bei welcher der Verlegeplan sehr wichtig ist. Der Fliesenleger muss gute Fachkenntnis haben, um diese Arbeit auszuführen, denn die Fliesen haben ganz unterschiedliche Formate und müssen perfekt eingepasst werden.

Glaspaste

Dieses bunte, glasierte Material war schon in der Antike bekannt, wo man es aus einer Mischung aus Sand und erhitztem Natron hergestellt. Seit dem 19. Jahrhundert fertigt man es aus pulverisiertem und gebranntem Glas. Sie ist undurchsichtig oder transparent und stets wasserdicht. Im Fliesenhandwerk verwendet man sie, um Mosaike für Bodenbeläge oder Wandverkleidungen zusammenzusetzen, vor allem im Badezimmer, in der Dusche sowie in Spas und Schwimmbädern. Neue Techniken zur Herstellung von Fliesen in Platten machen das Verlegen von Fliesen deutlich leichter.

Zahnspachtel

Ein Fliesenlegerwerkzeug, mit dem man den Kleber vor dem Verlegen gleichmäßig auf dem Boden verteilt. Damit erreicht man leichter die richtige Nivellierung – dank der gleichmäßigen Rillen, die es in den Kleber auf der zu verfliesenden Fläche zeichnet. Die Form des Spachtels und der Abstand zwischen den Zähnen kann ist je nach Art der zu verlegenden Fliesen unterschiedlich.

Fliesenzange

Sie ermöglicht ein komplexeres und detaillierteres Schneiden der Fliese, falls dies erforderlich ist (z. B. bei Fliesen, die an einen Türrahmen, an Rohre usw. angrenzen).

Sockelleiste

Spezielle Rechteckfliesen oder andere Materialien wie Holz, Plastik usw., die man waagerecht verlegt und die den Wandabschluss schützen und bedecken. Sockelleisten wählt man passend zum Bodenbelag oder zur Wandverkleidung aus, damit das Ganze harmonisch wirkt.

Porphyr

Vulkanisches Gestein mit sichtbaren breiten Feldspatkristallen. Man verwendet Porphyr seit der Antike. Sein Name ist vom griechischen Wort „porphyra” abgeleitet, was „Purpur” bedeutet, weil das damals am weitesten verbreitete Gestein rot war. Dieses äußerst harte Gestein war im antiken Rom das prestigeträchtigste.

Quarzit

Ein siliziumhaltiges Gestein mit charakteristischen feinen Metallpartikeln. Dieses harte und wasserdichte Gestein kann überall als Verkleidung verwendet werden.

Halbverband (englischer Verband, regelmäßiger Verband)

Dieses Verlegemuster wird auch englischer oder regelmäßiger Verband genannt. Diese Methode bricht mit dem klassischen Gittermuster auf dem Boden und schafft eine originellere Struktur. Sie ist etwas komplizierter als die normale Verlegung und erfordert mehr Aufmerksamkeit und Fachkenntnis.

Abzieher

Ein Werkzeug mit einer Gummilamelle, die für das Verlegen von Fliesen unverzichtbar ist, um die Fugen zwischen den Fliesenkanten sauber und gleichmäßig zu verteilen.

Ausgleichsmasse

Manchmal verwendet man ein selbstnivellierendes Ausgleichsmaterial, um einen vollkommen flachen und ebenen Boden zu erhalten, insbesondere bevor man Fliesen verlegt.

Serpentin

Grüner Porphyr.

Schiefer

Schiefer ist ein tonhaltiges, wasserdichtes und strapazierfähiges Gestein. Schiefer gibt es in allen möglichen Grautönen. Es dient als Belag für Oberflächen aller Art, vor allem aber zum Dachdecken.

Kreissäge (für Fliesen, elektrisch)

Werkzeuge, mit denen man praktisch jeden Fliesentyp in vielfältigen Formen schneiden kann. Diese Kreissäge hat ein Diamantblatt mit einer kleinen Düse, aus der Wasser auf die Oberfläche der zu schneidenden Fliese gesprüht wird, damit das Schneiden einfach, sauber und ohne Splitter oder Bruchschäden erfolgen kann.

Terrakotta

Keramisches Material, das durch das Brennen von Ton gewonnen wird. Es entstand in der Jungsteinzeit. Terrakotta wird für die Herstellung von Töpferwaren, Skulpturen oder Formen verwendet, aber auch für Baumaterialien wie Pflastersteine, Fliesen, Ziegel, Dachziegel und Formsteine. Nicht zu verwechseln mit Steinzeug, das eine nicht poröse Keramik ergibt.

Tomette oder Tommette

Fliese aus Terrakotta verschiedener Farbe, aber ohne Pigment, manchmal emailliert. Die provenzalische Tomette wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfunden und ist die bekannteste Fliese: Sie hat eine sechseckige Form und besteht fast immer aus rotem Ton. Dadurch ermöglicht sie eine Fliesenarbeit, die sich weich anfühlt und fast ohne Fugen auskommt. Die Oberfläche behandelt man nach dem Verlegen mit Öl (zum Beispiel Leinöl), um sie wasserdicht zu machen. Im Bordelais und im Burgund hat die Tomette oder Tommette traditionell eine quadratische Form.